Unterricht
Die nachfolgenden Erläuterungen stecken den Rahmen für
den Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache bzw. Wirtschaftsdeutsch ab.
Voraussetzungen
Zu Studienbeginn wird im Fach Deutsch als Fremdsprache die Stufe
B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für
Sprachen (GER) vorausgesetzt. Die angehenden Studierenden sind aufgefordert
bestehende Lücken in der deutschen Sprache vor Studienantritt zu
schliessen. Was die Stufe B1 in Bezug auf die Sprachkompetenzen bedeutet, kann dem Mind-Map oder der folgenden Tabelle entnommen werden:
Stufe
B1 |
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Hören |
Ich kann die Hauptpunkte
verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es
um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Ich kann
vielen Radio- oder Fernsehsendungen über aktuelle Ereignisse
und über Themen aus meinem Berufs- oder Interessengebiet die
Hauptinformation entnehmen, wenn relativ langsam und deutlich gesprochen
wird. |
Lesen |
Ich kann Texte verstehen, in denen
vor allem sehr gebräuchliche Alltags- oder Berufssprache vorkommt.
Ich kann private Briefe verstehen, in denen von Ereignissen, Gefühlen
und Wünschen berichtet wird. |
Am
Gespräch
teilnehmen |
Ich kann die meisten Situationen
bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet.
Ich kann ohne Vorbereitung an Gesprächen über Themen teilnehmen,
die mir vertraut sind, die mich persönlich interessieren oder
die sich auf Themen des Alltags wie Familie, Hobbys, Arbeit, Reisen,
aktuelle Ereignisse usw. beziehen. |
Zusammen-
hängendes
Sprechen |
Ich kann in einfachen, zusammenhängenden
Sätzen sprechen, um Erfahrungen und Ereignisse oder meine Träume,
Hoffnungen und Ziele zu beschreiben. Ich kann kurz meine Meinungen
und Pläne erklären und begründen. Ich kann eine Geschichte
erzählen oder die Handlung eines Buches oder Films wiedergeben
und meine Reaktionen beschreiben. |
Schreiben |
Ich kann über Themen, die mir
vertraut sind oder mich persönlich interessieren, einfache,
zusammenhängende Texte schreiben. Ich kann persönliche
Briefe schreiben und darin von Erfahrungen und Eindrücken berichten. |
Beurteilen Sie Ihre Deutschkenntnisse
anhand des Selbstbeurteilungsrasters oder führen Sie den Einstufungstest vom Goethe-Institut durch!
Niveaus
Deutsch als Fremdsprache wird an der HSW Freiburg auf zwei Niveaus angeboten.
Das Niveau I ist auf Studierende mit mittleren Deutschkenntnissen ausgerichtet,
während Niveau II Studierenden mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen
gerecht wird. Die Einteilung in die zwei Niveaus erfolgt zu Beginn des
ersten Studienjahres, einerseits aufgrund des Ergebnisses des Einstufungstests
in der ersten Semesterwoche, andererseits beruht sie auf einer Selbsteinschätzung
und einem Zuteilungswunsch seitens der Studierenden. Wechsel zwischen
den Niveaus sind möglich, werden aber nur auf ein schriftliches Gesuch hin
bewilligt.
Der Fokus und die Charakteristiken der Kurse in diesen zwei Niveaus sind:
Niveau
I - Mittelstufe |
Niveau
II - Fortgeschrittene |
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Wiederholung
der Grammatik |
Vertiefung der Grammatik |
Grammatik
als Schwerpunkt |
Grammatik als Ergänzung |
Mündlicher
Sprachgebrauch sekundär |
Mündlicher Sprachgebrauch
zentral |
Telc Deutsch B1-B2 Beruf |
Telc Deutsch B2-C1 Beruf |
Dispens vom Deutschunterricht
Studierende mit ausgewiesenen Sprachdiplomen können einerseits eine Dispensierung von den Deutschkursen beantragen, was bedeutet, dass sie vom Unterricht befreit sind, jedoch die Prüfungen zwingend absolvieren müssen, andererseits ein Gesuch um Anerkennung der Äquivalenz stellen, was sie
komplett vom Unterricht und den Prüfungen entbindet.
Informationen zum Erhalt einer Dispens beziehungsweise zur Anerkennung einer Äquivalenz finden Sie hier! Gesuche sind an den Dekan der HSW, Herrn Luca Perazzi, zu richten.
Lehrpläne
und Unterrichtsprogramme
Die folgenden Lehrpläne mit den Lernzielen sowie die Unterrichtsprogramme
für jedes Semester sind verbindlich. Änderungen sind jedoch
vorbehalten, da Anregungen und Wünsche von Studierenden sehr willkommen
sind und bei der Umsetzung der Lehrpläne berücksichtigt werden!
Aktuelle Themen werden sporadisch in den Unterricht einfliessen.
Anmerkung: Die angegebenen Paragraphen (§) in den Programmen beziehen sich auf das Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik von Dreyer & Schmitt
(siehe Rubrik Lehrmittel). Die Übungen in Klammer verweisen auf die Aufgaben in den Buchausgaben vor dem Jahre 2009. Die Angaben zu den Übungen, die nicht in Klammern gesetzt sind, beziehen sich entsprechend auf die Edition 2009 und später!
Lehrpläne |
Programme - Niveau I |
Programme - Niveau II |
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1.
Semester |
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2.
Semester |
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3. Semester |
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4. Semester |
Die Lernziele werden gegen
Ende jedes Semesters mit der Klasse überprüft und von jedem
einzelnen Studierenden selbst evaluiert. Die Lernziele, die nicht
ins Unterrichtsprogramm aufgenommen werden, sind nicht prüfungsrelevant.
Lernziele
Lernziele im Bezug auf den europäischen Referenzrahmen
Die Studierenden, die auf Niveau I einsteigen, erhöhen ihre Deutschkompetenzen
von der Eintrittsstufe B1 bis Ende der Ausbildung mindestens auf Stufe
B2, während diejenigen, die direkt auf Niveau II beginnen, ihre sprachlichen
Fähigkeiten von Stufe B2 (vgl. Mind-Map) auf die Ebene der kompetenten Sprachverwendung
heben, womit sie die Stufe C1 erreichen.
Lernziele im Unterricht
Die Lernziele zu den Stoffgebieten geben Auskunft über die zu entwickelnden
Kompetenzen bis Ende der Einheit, wobei hinter den Lernzielen das jeweilige
Anspruchsniveau (K-Stufe), in Anlehnung an die Bloomsche
Taxonomie kognitiver Lernziele, vermerkt ist.
Kompetenzen
Zentral ist die Förderung der bereits vorhandenen - mündlichen
und schriftlichen - sprachlichen Fähigkeiten rezeptiver (Hören, Lesen) und produktiver (Sprechen, Schreiben) Natur. Oberste Zielsetzung des Unterrichts ist die Ausbildung einer sprachlichen Handlungsfähigkeit, die auf folgenden Einzelkompetenzen beruht:
1. Soziokulturelle Kompetenz in verschiedenen sprachlichen Handlungsfeldern (privater, gesellschaftlicher, politischer und vor allem wirtschaftlicher Bereich): Zum Beispiel die Fähigkeit im privaten Bereich, eine Nachricht auf einer Combox zu verstehen oder zu hinterlassen bzw. im wirtschaftlichen Feld, ein Dienstleistungsgespräch zu führen, eine Stellenanzeige zu lesen oder einen Geschäftsbrief zu redigieren.
2. Kommunikative Kompetenz im Sinne eines bewussten, zielgerichteten Anwendens von Diskurselementen: Zum Beispiel die Fähigkeit, ein Gespräch einzuleiten und zu strukturieren oder seine eigene Meinung zu formulieren, zu verteidigen bzw. jemanden von seiner Meinung zu überzeugen.
3. Sprachstrukturelle Kompetenz als richtiges Verstehen und Anwenden von Bestandteilen des Sprachsystems (Lexik, Syntax, Orthographie) auf Textebene: Zum Beispiel die Fähigkeit, unbekannten Wortschatz aus dem Kontext zu erschliessen oder grammatische Strukturen korrekt einzusetzen.
Wichtig: Zur Förderung der Kultur der Zwei- beziehungsweise Dreisprachigkeit
der Fachhochschule Freiburg ist die Unterrichtssprache ausschliesslich
Hochdeutsch!
Didaktische Prinzipien
Der Unterricht folgt mehrheitlich den folgenden vier didaktischen Prinzipien:
Prinzip der Situationsbezogenheit: Die Studierenden erwerben
Qualifikationen, die es erlauben, relevante Lebenslagen im privaten, politisch-öffentlichen
und beruflichen Bereich zu meistern.
Prinzip der Handlungsorientierung: Den Studierenden wird durch
ausgewählte Situationen und spezielle Lernumgebungen Gelegenheit
geboten, sich aktiv zu entfalten.
Prinzip des Exemplarischen: Aus zeit- und lernökonomischen
Gründen werden tragfähige und typische Beispiele, die sich auf
andere Kontexte übertragen lassen, vertieft betrachtet.
Prinzip der Strukturiertheit: Das relevante Wissen und die entsprechenden
Situationen werden den Studierenden gegliedert und stringent dargeboten.
Unterrichtsinhalte
Themen
Bearbeitung von Themen des Wirtschaftslebens. Ergänzend werden auch
politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen behandelt. Konsolidierung
und Erweiterung des Vokabulars, wobei eine Konzentration auf ökonomische
Themen die Kenntnisse dieses spezifischen Vokabulars fördert.
Sprache
Grundsätzlich werden in den vier Modulen die relevanten Bereiche
der deutschen Grammatik bearbeitet (insbesondere im Niveau I); als Grundlage
dient das unter „Lernmittel“ aufgeführte Grammatikbuch.
Folgende Paragraphen aus dem Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik
(siehe Rubrik Lehrmittel) sind nicht explizite Lerninhalte:
§
21 Futur I und II |
§ 49 Das Gerundium |
§
38 Zahlwörter |
§ 50 Appositionen |
§
46 Die Partizipialkonstruktion |
§ 51 Rangattribute |
§
47 Partizipialsätze |
§ 63 Gebrauch der Tempusformen |
Unterrichtsmethoden
Es wird darauf geachtet, den Unterricht abwechslungsreich und interaktiv
zu gestalten. Eine intensive Mitarbeit der Studierenden wird vorausgesetzt.
Wirtschaftliche Themen werden mittels Lektüre von Zeitungsartikeln,
Texte aus der ökonomischen Literatur, zahlreicher schriftlicher (Grammatik,
Textverständnis, Zusammenfassungen, Verfassung eigener Texte) und
mündlicher Übungen (Hörverstehen, Diskussionen, Vorträge,
Zusammenfassungen, Rollenspiele) bearbeitet. Die Stoffvermittlung erfolgt
über die gängigen Medien wie Wandtafel, Hellraumprojektor, Flip-Chart, Beamer etc.
Arbeitsblätter, Artikel aus Zeitungen und fachspezifischen Publikationen
sowie Videos, DVDs, CDs sowie Sprachspiele sind Unterrichtsbasis.
Unterrichtsmaterialien
Die Unterrichtsmaterialien (Arbeitsblätter und anderes) finden Sie
auf der Webseite beziehungsweise in den Lehrmitteln! Änderungen sind
vorbehalten. Die Lösungen werden entweder im Unterricht besprochen
oder Sie können diese unter den einzelnen Rubriken von http://christop.egli.home.hefr.ch/
runterladen. Auch ist es möglich, diese auf der Startseite
derselben Webpage zu finden. Folgende Materialien werden unterschieden:
Arbeitsblätter
Lösungen
Audiodateien
Videodateien
Interaktive Online-Übungen
Für Fragen, Hinweise oder Anregungen zu den Übungen wenden Sie
sich bitte an: christoph.egli@hefr.ch.
Zeitlicher Aufwand
Das durch die Erklärung von Bologna an allen Fachhochschulen implementierte
Unterrichtssystem verlangt seitens der Studierenden mehr Selbststudium,
das heisst für jede Unterrichtsstunde ist mindestens eine Stunde
Selbststudium einzukalkulieren.
1 Stunde Unterricht = 1 Stunde Selbststudium
Demnach beträgt der Gesamtarbeitsaufwand in jedem Modul pro Woche
4 x 45 Minuten, was gleichbedeutend ist wie 90 Minuten Präsenzunterricht
und 90 Minuten Selbststudium für die Vor- und Nachbereitung desselben.
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